Der Tipp des Monats kommt dieses mal von der Diplom-Pädagogin Dr. Uta-Kristina Meyer von der Universität Marburg. Bereits während ihres Studiums benutzte sie MAXQDA, um ihre Exzerpte zu verwalten und hielt dieses System bis zur Beendigung ihrer Dissertation über Familienberatung von Trennungs- und Scheidungskindern bei.
Beim Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten wie Haus-, Abschlussarbeiten oder Essays müssen häufig eine große Anzahl von verschiedenen Literaturquellen verwaltet werden. Bei mir haben sich über einen langen Zeitraum jede Menge Exzerpte angesammelt. Daher brauchte ich ein System, das mir einen Überblick einerseits über die Inhalte aller meiner Literaturquellen und andererseits über wichtige wörtliche Zitate ermöglicht.
MAXQDA erwies sich daher als einfache Hilfe, um meine Dokumente und Informationen zu sammeln; insbesondere in der Phase meiner wissenschaftlichen Arbeit, in der ich bereits alle Artikel zusammengefasst hatte und nach einer Möglichkeit suchte, diese strukturiert und übersichtlich zu ordnen.
Exzerpte verwalten mit MAXQDA: Ein Beispiel
Am folgenden Beispiel möchte ich einen möglichen Weg vorstellen, Exzerpte mit MAXQDA zu verwalten: Im ersten Schritt werden verschiedene Quellen in je einem Dokument zusammengefasst. Das ist zum einen sofort in MAXQDA über „Dokument erstellen“ möglich; ebenso kann man die Zusammenfassungen in Worddokumenten (oder anderen gängigen Textformaten) verfassen und diese später importieren.
Die Namen der Dokumente im Dokumentensystem sind identisch mit den Namen der Artikel oder Bücher, die ich zusammengefasst habe. Sie beinhalten sowohl den Titel, die/der Autor/in und das Jahr. Das hilft mir dabei, einen guten Überblick über meine Dokumente zu behalten, und gleichzeitig vereinfacht es meine Suche nach einer bestimmten Quelle über den Autorenname oder den Titel. Manchmal erstelle ich zusätzliche Dokumentenmemos mit relevanten Informationen für mich selbst: „Ist dieses Dokument wichtig für meine Arbeit? Brauche ich es? Verstehe ich es?“
Wenn ich mit einer großen Anzahl an Dokumenten arbeite, erstelle ich oft auch thematische Dokumentengruppen, um die Datenmenge besser zu strukturieren.
Mein Codesystem erstelle ich anhand der Gliederung meiner Arbeit mit jeweils einem Code für jedes Kapitel meiner Arbeit. Wenn ich meine Exzerpte durchlese, codiere ich jede Information im Text passend zu dem Code oder den Codes der Kapitel, in denen ich den jeweiligen Abschnitt benötige.
Informationen wiederfinden und mit dem Schreiben beginnen
Wenn ich anfange, meine Arbeit zu schreiben, aktiviere ich zunächst alle relevanten Dokumente und dann nacheinander die Codes. Das Fenster mit der Liste der Codings zeigt mir dann für jedes meiner Kapitel alle Informationen an, die ich hierzu gesammelt habe.
Jetzt kann ich einfach entsprechend der angezeigten Informationen mein Kapitel „runterschreiben“. Falls ich bereits bei der Erstellung meiner Exzerpte gründlich genug gearbeitet habe, kann ich sogar einige meiner Passagen einfach kopieren und in meiner Arbeit einfügen und dabei immens viel Zeit sparen.
Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass ich, falls ich noch einmal an einem ähnlichen Thema arbeite, einfach das bereits bestehende MAXQDA Projekt nutzen und neue Dokumente einfügen kann.
Extra Tipp
Falls ich die Textsegmente in der Liste der Codings in eine bestimmte Reihenfolge bringen möchte, ändere ich einfach das Gewicht der jeweiligen Segmente. Das geht entweder mit einem Rechtsklick auf eines der Informationskästchen oder innerhalb des Liste der Codes Fensters.
Über Dr. Uta-Kristina Meyer
Dr. Uta-Kristina Meyer ist Diplom-Pädagogin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Marburg. Sie promovierte an der Philipps-Universität Marburg zum Thema Trennungs- und Scheidungskindergruppen in der Erziehungs- und Familienberatung.
