Häufigkeitstabellen und Diagramme für Subcodes

Mit Hilfe des Statistik- und Grafik-Moduls kann MAXQDA für die Häufigkeiten von Subcodes Häufigkeitstabellen und Diagramme erstellen. Diese Funktionalität können Sie

  • über die Menüeinträge Codes >Statistik für Subcodes oder
  • über den Button Statistik für Subcodes  in der Standard-Symbolleiste aufrufen.

Es erscheint das Dialogfeld „Code-Auswahl“, welches zweigeteilt ist: Auf der linken Seite werden alle Codes der obersten Ebene aus der „Liste der Codes“ aufgeführt und auf der rechten Seite befinden sich die für die Statistik-Funktion ausgewählten Codes. Mittels der Pfeil-Buttons zwischen den beiden Fenstern lassen sich die Codes von einem ins andere Fenster bewegen, d.h. für die Analyse auswählen oder wieder aus der Auswahlliste entfernen. Durch Anklicken der Spaltenköpfe lassen sich die beiden Listen in alphabetische Reihenfolge bringen.

Hinweis: Um mehrere Codes auf einmal auszuwählen, können Sie wie üblich die Hochstelltaste (ñ) oder die Strg- (Windows) bzw. cmd-Taste (Mac) gedrückt halten.
Statistik und Grafik: Variablen-Auswahl

Die Funktion lässt sich auch für jeden Code, der Subcodes besitzt, direkt in der „Liste der Codes“ aufrufen. Klicken Sie hierzu mit der rechten Maustaste auf einen Code und wählen Sie Statistik für Subcodes. Auf diese Weise können Sie die Statistikfunktionen auch für Codes anfordern, die nicht auf der obersten Ebene des Codesystems liegen.

Die Analyse lässt sich auf die derzeit aktivierten Dokumente und Subcodes beschränken. Setzen Sie hierzu ein Häkchen in die entsprechenden Optionen.

Analyseeinheit für die statistische Auswertung auswählen

Am unteren Fensterrand können Sie zudem die Analyseeinheit auswählen. Folgende Optionen sind verfügbar:

Dokumente (alle Subcodes zählen) – Diese Option entspricht vom Prinzip her einer Auswertung von Mehrfachantworten: In diesem Fall wird die Berechnung unter der Annahme durchgeführt, dass bei einem Dokument mehrere Subcodes codiert sein können, d.h. die Subcodes schließen sich nicht wechselseitig aus. MAX­QDA analysiert, in wie vielen Dokumenten der jeweilige Subcode vergeben wurde. Pro Dokument werden alle Subcode gezählt, die in diesem Dokument vorkommt. Ein typischer Anwendungsfall ist die Beantwortung der Frage „Wie viel Prozent der Fälle (= Dokumente) haben das Thema xy genannt?“.

Dokumente (nur den häufigsten Subcode zählen) – In diesem Fall wird die Berechnung unter der Annahme durchgeführt, dass sich die Subcodes gegenseitig ausschließen, d.h. die Subcodes werden im Grunde wie eine kategoriale Variable von MAX­QDA interpretiert. MAX­QDA analysiert, in wie vielen Dokumenten der jeweilige Subcode vergeben wurde. Pro Dokument wird nur der Subcode gezählt, der am häufigsten in diesem Dokument vorkommt. Kommen zwei oder mehr Subcodes gleich häufig vor, wird eine neue Kategorie „nicht definiert“ erzeugt.

Codierte Segmente – Es wird die Anzahl der codierten Segmente pro Subcode ausgegeben. Diese Auswertungsoption hat in der Regel nur Sinn, wenn zugleich die Option Nur für aktivierte Dokumente gewählt ist, weil ansonsten die ausgegebenen Häufigkeiten einfach den Zahlen in der „Liste der Codes“ entsprechen.

Hinweis: Egal welche Analyseeinheit man wählt, es werden nicht nur die direkten Subcodes der ausgewählten Obercodes bei der Auswertung berücksichtigt, sondern auch alle Subcodes der Subcodes. Alle tieferliegenden werden bei der Auswertung aggregiert auf den Obercode und nur dieser wird in der Ergebnistabelle ausgegeben.

Sobald Sie auf OK klicken, startet MAX­QDA die statistische Berechnung, an deren Ende die Resultate als Häufigkeitstabellen und Diagramme angezeigt werden.

Das Ergebnisfenster zeigt zunächst die tabellarische Ansicht des ersten ausgewählten Codes:

Häufigkeitstabelle

Die erste Spalte der Tabelle listet die verschiedenen Kategorien der Tabelle (also die Subcodes), die zweite Spalte die absoluten Häufigkeiten und die dritte Spalte die entsprechenden Prozentanteile. In der vierten Spalte finden Sie die Prozentanteile bezogen auf die gültigen Werte, d.h. hier sind die fehlenden Werte nicht berücksichtigt. Wenn bei der betreffenden Variablen keine fehlenden Werte existieren, so sind die Prozentangaben in der dritten und vierten Spalte identisch.

Tipp: Durch Anklicken der Spaltenköpfe der ersten beiden Spalten können Sie die Reihenfolge der Tabellenzeilen bestimmen. Sie können bspw. in absteigender oder aufsteigender Reihenfolge der Häufigkeit der Kategorien sortieren.

Bedeutung der Tabellenwerte

Bei Codes ist die Bedeutung der Tabellenwerte davon abhängig, welche Option bei der Auswahl der Codes ausgewählt wurde:

Einheit der Analyse: Dokumente (alle Subcodes zählen): In der Tabelle wird ausgegeben, in wie vielen Dokumenten der jeweilige Subcode vergeben wurde. Pro Dokument werden alle Subcode gezählt, die in diesem Dokument vorkommt. Die Anzahl der fehlenden Werte entspricht der Anzahl der Dokumente, in denen keiner der ausgewerteten Subcodes vorkommt.

Einheit der Analyse: Dokumente (nur den häufigsten Subcode zählen): In der Tabelle wird ausgegeben, in wie vielen Dokumenten der jeweilige Subcode vergeben wurde. Die Subcodes schließen sich gegenseitig aus. Pro Dokument wird nur der Subcode gezählt, der am häufigsten in diesem Dokument vorkommt. Die Anzahl der fehlenden Werte entspricht der Anzahl der Dokumente, in denen keiner der ausgewerteten Subcodes vorkommt.

Einheit der Analyse: Codierte Segmente: In der Tabelle wird ausgegeben, wie häufig ein Subcode vergeben wurde, also wie viele codierte Segmente zu diesem Code in den ausgewerteten Dokumenten existieren.

Beispiel: In einem MAX­QDA-Projekt wurden fünf Interviews bezüglich des Themas „Größte Weltprobleme“ ausgewertet. Insgesamt wurden in den fünf Dokumenten 14 Segmente zu diesem Thema codiert, die sich auf die drei Subcodes „Ressourcen“, „Krieg“ und „Egoismus“ verteilen.
Hat man nun als Analyseeinheit „Codierte Segmente“ ausgewählt, dann gibt MAX­QDA eine Tabelle aus, in der zu allen drei Subcodes angegeben ist, wie häufig sie in den fünf Interviews vorkommen. Fehlende Werte kommen bei dieser Variante nie vor. Als Basis für die Berechnung der Prozente dient die Anzahl aller codierten Segmente, im Beispiel also 14:


Einheit der Analyse: Codierte Segmente

Hat man als Analyseeinheit „Dokumente (nur den häufigsten Subcode zählen)“, dann informiert die Spalte „Häufigkeit“ darüber, in wie vielen Interviews das jeweilige Weltproblem am häufigsten codiert wurde. Wie die folgende Tabelle verrät wurde in zwei Interviews der Subcode „Ressourcenknappheit …“ am häufigsten vergeben. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Zeile „nicht definiert“; diese Kategorie entsteht, wenn in einem Dokument zwei oder mehr Subcodes gleich häufig vorkommen, was im Beispiel einmal der Fall war. In allen Dokumenten wurde mindestens ein Weltproblem codiert, denn ansonsten würde es mindestens einen fehlenden Wert geben. Die Summenzeile entspricht natürlich der Anzahl aller Dokumente, die ausgewertet wurden, im Beispiel also fünf:

Einheit der Analyse: Dokumente (nur den häufigsten Subcode zählen)

Entscheidet man sich für die Analyseeinheit „Dokumente (alle Subcodes zählen), dann wird MAX­QDA für jedes Weltproblem auszählen, in wie vielen Dokumenten es genannt wurde. Die obere Zeile „Gesamt“ informiert dann über die Anzahl der Dokumente, in denen mindestens eins der ausgewerteten Weltprobleme vorkommt. In den Prozentspalten kann man ablesen, wie viel Prozent der Personen das jeweilige Weltproblem genannt haben.

Einheit der Analyse: Dokumente (alle Subcodes zählen)

Die folgende Tabelle erläutert den Aufbau noch einmal schematisch:
Subcode „A“Anzahl der Dokumente, in denen Code „A“ vorkommt.
Subcode „B“Anzahl der Dokumente, in denen Code „B“ vorkommt.
Subcode „C“Anzahl der Dokumente, in denen Code „C“ vorkommt.
Gesamt (gültig)Anzahl der Dokumente, in denen MINDESTENS EINER der ausgewerteten Subcodes vorkommt.
FehlendAnzahl der Dokumente, in denen KEINER der ausgewerteten Subcodes vorkommt.
GesamtAnzahl der ausgewerteten Dokumente insgesamt.

Symbolleiste

Das Ergebnisfenster besitzt am oberen Rand eine Symbolleiste. Dort können Sie

  • durch Klicken auf das Symbol  in die Diagrammdarstellung umschalten,
  • zum nächsten Obercode vorblättern  oder vorherigen zurückblättern ,
  • das Ergebnis drucken oder
  • das Ergebnis als Excel-Datei exportieren.

Diagramme

Sobald Sie in die Diagrammdarstellung über den Button  umgeschaltet haben, erscheint anstelle der tabellarischen Auswertung ein Säulendiagramm der ausgewählten Subcodes.

Säulendiagramm für den Obercode „WP – Größte Weltprobleme“
Hinweis: Die Anordnung der Säulen, Balken und Kreissegmente richtet sich nach der Reihenfolge in der Häufigkeitstabelle.

Auch dieses Fenster besitzt am oberen Rand Symbolleisten. Die obere Symbolleiste ist die gleiche wie bei der Häufigkeitstabelle, hier können Sie also auch jederzeit in die tabellarische Ansicht umschalten. Auf der rechten Seite der Symbolleiste finden Sie drei Buttons, mit deren Hilfe Sie zwischen Kreis- Balken- und Säulendiagramm wählen können. Die darunter befindliche Symbolleiste dient dazu, das Diagramm nach den eigenen Wünschen zu gestalten:

Beschriftung anzeigen – Blendet die Beschriftung der Kategorien-Achse bei Balken- und Liniendiagrammen ein und aus.

Datenbeschriftung anzeigen – Blendet die Datenbeschriftung, also die Häufigkeit der einzelnen Variablenwerte oder Subcodes, ein und aus.

Prozentwerte anzeigen – Statt der absoluten, werden die relativen Häufigkeiten in Prozent angezeigt.

Fehlende Werte anzeigen – Blendet fehlende Werte als Kategorie ein und aus.

Legende anzeigen – Blendet die Legende ein. Bei Balken- und Säulendiagrammen ist die Legende standardmäßig ausgeschaltet.

Skala anzeigen – Blendet die Skalenachse bei Balken- und Säulendiagrammen ein und aus.

Titel anzeigen – Blendet den Diagrammtitel ein und aus.

Text anzeigen – Blendet den Beschreibungstext unterhalb der Grafik ein und aus.

Einfarbig – Färbt alle Kreissegmente, Balken und Säulen einheitlich ein.

Farbverlauf – Fügt den Kreissegmenten, Balken und Säulen einen Farbverlauf hinzu.

Farbschema ändern – Öffnet ein Fenster für die Wahl des Farbschemas.

Beschriftungen, Farbe und Schriftgröße in Diagrammen anpassen

Bei der Erstellung der Grafiken gibt MAXQDA zunächst ein Farbschema vor. Sie können aber – indem Sie auf den entsprechenden Balken doppelklicken – jede beliebige Farbe zuordnen und die Grafik ganz nach Ihren Wünschen gestalten. Per Klick auf den Button Farbschema ändern  können Sie zwischen drei voreingestellten Farbschemata wählen.

Um den Inhalt von Titel- und Fußzeile anzupassen, doppelklicken Sie auf diesen.

Die Formatierungen, d.h. Schriftgröße, Schriftart und Schriftauszeichnung, lassen sich per Dialogfenster ändern, das nach einem rechten Mausklick auf Titel- und Fußzeile oder auf eine andere Beschriftung erscheint.

Farbe und Schriftgröße in Diagrammen anpassen
Hinweis: Wenn Sie die Größe des Fensters ändern, wird die Größe der Schriftarten automatisch an die neue Größe angepasst.

Diagramme drucken und exportieren

Die Diagramme können ebenso wie die Häufigkeitstabellen gedruckt und exportiert werden. Letzteres geschieht im PNG-Format oder als Vektor-Grafik im SVG-Format.

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