Was sind strukturierte Texte?

In vielen Fällen ist es wünschenswert, Texte zu importieren, die bereits entsprechend ihrer Struktur vorcodiert sind. Beispiele hierfür sind:

  • Formulare: Hier möchte man die entsprechenden Abschnitte gleich entsprechend codieren.
  • Antworttexte auf offene Fragen z.B. in Interviews in der Sozialforschung: Hier möchte man von vornherein die Antworten bestimmten Fragen zuordnen.
  • Ergebnisse aus Literaturrecherchen: Wünschenswert ist es hier, Autor, Titel, Abstract etc. automatisch zu codieren.

Die Problemstellung ist jeweils ähnlich, bereits vor der eigentlichen Analyse steht fest, dass bestimmte Textabschnitte zu bestimmten Formularfeldern o.ä. gehören und man möchte sich die Arbeit ersparen, dies jeweils manuell bei jedem Text zu codieren.

Typisch ist etwa die in der Sozialforschung häufig anzutreffende Aufgabe, in einem Fragebogen enthaltene offene Fragen auszuwerten. Antworttexte auf offene Fragen unterscheiden sich ganz erheblich von einem kleinen Sample von narrativen Interviews oder einer Sammlung von Beobachtungsprotokollen: Man hat es mit vergleichsweise vielen, aber relativ kurzen Texten zu tun. Während eine durchschnittliche qualitative Studie eine Stichprobengröße von vielleicht 20 bis 80 Interviews hat, sind es hier gleich mehrere hundert Probanden, deren Texte auszuwerten sind. In manchen Fällen sind es vielleicht sogar 1.000 Personen und mehr. Schon angesichts der großen Zahl erweist sich die übliche Einleseprozedur in MAX­QDA als eher unpraktisch, denn um etwa 200 Texte einzulesen, müsste man 200 Dateien erstellen und anschließend einlesen. Eine durchaus zeitraubende Angelegenheit!

Eine weitere Differenz zu qualitativen Daten üblicher Art betrifft die mögliche Vorab-Zuordnung von Antworttexten zu bestimmten Fragen. Angenommen, in einem Fragebogen seien drei offene Fragen enthalten und man wolle nun diese Texte eingeben, dann wäre es natürlich sehr praktisch, wenn man die Antworttexte von vornherein den Fragen zuordnen könnte und nicht erst nach dem Einlesen diese Zuordnung mit der Codier-Funktion von MAX­QDA vornehmen müsste. Sehr nützlich wäre auch die Möglichkeit zur Vorab-Zuordnung von Codes bei der Auswertung von Gruppendiskussionen und Fokusgruppen. Wenn sich die Sprecher bereits bei der Transkription vorcodieren lassen, kann viel Arbeit gespart werden. MAX­QDA bietet drei alternative Möglichkeiten, solche Vorabcodierungen zu erzeugen.

  • Erstens offeriert der Text-Pre­pro­zessor eine komfortable Lösung, um die genannten Eingabeprobleme zu bewältigen.
  • Als zweite Variante besteht die Möglichkeit strukturierte Texte in tabellarischer Form, einer Excel-Tabelle ähnlich, einzulesen.
  • Und drittens erlaubt MAX­QDA das Einlesen von bibliographischen Daten, die im RIS-Format vorliegen.

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