Zusammenführen von zwei MAX­QDA-Projekten

Eine weitere Fähigkeit von MAX­QDA ist ebenfalls im Rahmen von Teamwork bedeutsam, nämlich die Möglichkeit zwei Projekte zu einem zusammenzuführen.

Technisch wird dies so realisiert, dass zu dem geöffneten Projekt ein zweites MAX­QDA-Projekt hinzugefügt wird. Diese Funktion hat die Bezeichnung „Projekte zusammenführen“.

Beim Zusammenfügen zweier Projekte gehen Sie so vor:

  1. Zunächst muss also das erste der beiden zu fusionierenden Projekte geöffnet werden. Es ist sinnvoll, dass größere Projekt als erstes zu öffnen.
  2. Anschließend wählt man im Menü Projekt die Funktion Projekte zusammenführen.
  3. Im Dateidialog wählt man die MX12-Datei des betreffenden zweiten Projektes.

Daraufhin erscheint der folgende Dialog:

Optionen beim Zusammenführen von Projekten

Da in einem MAXQDA-Projekt nur ein Projekt-Memo, ein Memo pro Code und ein Logbuch vorhanden sein können, lässt sich im oberen Fensterbereich einstellen, ob die vorhandenen Daten beibehalten oder durch die importieren überschrieben werden sollen. Wenn Sie die Standardeinstellung belassen, bleiben die vorhandenen Daten unverändert.

Im unteren Fensterbereich stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung, mit denen Sie einstellen können, wie MAXQDA bei Dokumenten verfahren soll, deren identischer Name bereits im Projekt existiert.

Bereits vorhandene Dokumente nicht einfügen – Beim Zusammenführen von Projekten werden standardmäßig alle Dokumente aus dem importierten Projekt in das bereits geöffnete hinzugefügt. Wenn Sie die Option einschalten, werden jedoch bereits vorhandene Dokumente ignoriert und nicht importiert. Wenn also im geöffneten Projekt eine Dokumentgruppe „Interviews“ mit den Dokumenten A, B, C vorhanden ist und die Importdatei die Dokumentgruppe „Interviews“ mit den Dokumenten A, B, D enthält, dann wird das Dokument D in eine zweite Dokumentgruppe „Interviews“ importiert.

Gleichnamige Dokumentgruppen zusammenführen – Diese Option ist nur auswählbar, wenn die vorherige ausgewählt ist und bewirkt, dass keine weiteren Dokumentgruppen mit identischem Namen erzeugt werden, sondern die importierten Dokumente in bereits vorhandene Dokumentgruppen integriert werden. Wenn also im Projekt eine Dokumentgruppe „Interviews“ mit den Dokumenten A, B, C vorhanden ist und die Importdatei die Dokumentgruppe „Interviews“ mit den Dokumenten A, B, D enthält, dann wird nur das Dokument D in die bereits vorhandene Dokumentgruppe importiert.

Nach Klick auf OK beginnt MAX­QDA mit dem Fusionierungsprozess. Dies kann eine Weile dauern, sollte aber auch bei größeren Projekten im einstelligen Minutenbereich liegen.

Hinweis: Vor dem Zusammenführen der Projekte legt MAXQDA automatisch ein Backup Ihres aktuellen Projektzustandes im eingestellten Ordner für Sicherungskopien an.

Nach welchen Regeln geht nun die Fusion vonstatten? Hier sind sie kurz zusammengefasst:

  • Alle Dokumentgruppen des zweiten Projekts werden mit ihren Dokumenten eingefügt, ggf. werden hierbei Dopplungen erzeugt. Existiert also in beiden zusammenzuführenden Projekten eine Dokumentgruppe „Interviews“, so beinhaltet das resultierende Projekt zwei Dokumentgruppen namens „Interviews“. Mit der oben genannten Option kann eingestellt werden, dass bereits vorhandene Dokumente ignoriert werden und keine doppelten Dokumentgruppen entstehen.
  • Alle Memos des zweiten Projekts werden eingefügt.
  • Codierte Segmente werden übernommen, falls ein Code oder Subcode noch nicht im geöffneten Projekt existiert, wird er erzeugt. Codes mit gleichem Namen an gleicher Position werden dabei als identisch gewertet, ihre Farbe spielt hingegen keine Rolle.
  • Summarys werden übernommen.
  • Alle internen und externen Links werden übernommen.
  • Für jede Variable des hinzukommenden Archivs wird geprüft, ob Sie bereits in dem geöffneten Projekt existiert:
  • Falls die Variable im geöffneten Projekt nicht existiert, wird eine Variable dieses Namens erzeugt. Die Variablenwerte der Dokumente des geöffneten Projektes werden für numerische Variable auf den Wert 0 bzw. auf den voreingestellten fehlenden Wert und für Text-Variablen auf leer gesetzt.
  • Existiert eine Variable schon mit einer anderen Typdeklaration, dann hat dies zur Folge, dass sie neu erzeugt wird. Angenommen die geöffnete Datei enthalte eine String-Variable „Familienstand“ und die zu addierende Datei ebenfalls eine Variable „Familienstand“, aber als numerische Variable. Das Resultat ist, dass nach dem Import zwei Variablen „Familienstand“ existieren, wobei für das alte Projekt die Werte der numerischen Variable gleich 0 gesetzt werden und für das neue Projekt die Wert der String-Variablen gleich blank.
  • Codes, die in Variablen transformiert wurden, werden nicht übernommen.

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