Schematischer Ablauf

Orientiert an FRÜH (Früh, W: Inhaltsanalyse, 7. Auflage, Stuttgart 2011) und MERTEN (Merten, K.: Inhaltsanalyse. 2. Aufl., Opladen 1995: 345) lässt sich folgendes Schema der klassischen quantitativen Inhaltsanalyse skizzieren:

Schema klassischer Inhaltsanalyse

Ausgangspunkt der Analyse ist eine gewisse Anzahl von Texten, häufig auch Textkorpus genannt. Die Texte können ggf. in einzelne Abschnitte unterteilt sein, wie ein Buch in verschiedene Kapitel gegliedert ist. Diese Abschnitte werden auch als „Texteinheiten“ bezeichnet. Sie können bei der diktionärsbasierten Inhaltsanalyse auch als Analyseeinheiten dienen, d.h. die Auszählung erfolgt für jede Texteinheit gesondert.

Unabhängig von den Texten arbeitet man mit einem Wörterbuch, auch Diktionär oder Lexikon genannt. Dieses Wörterbuch besteht einerseits aus einer nicht limitierten Zahl von Kategorien und andererseits aus diesen Kategorien zugeordneten Wörtern, so wie im oben stehenden Beispiel die Wörter „Belgien“ und „Niederlande“ zur Kategorie „Europa“ gehören.

Die quantitative Inhaltsanalyse ermöglicht die automatische Auszählung der Kategorienhäufigkeiten in den Texten auf der Basis des Diktionärs. Man mag sich vorstellen, dass für jeden Text eine gewisse Anzahl von Spardosen aufgestellt wird, und zwar so viele, wie es Kategorien gibt. Nun startet die Textbearbeitung beginnend mit dem ersten Wort des Textes. Wann immer ein Wort gefunden wird, das im Wörterbuch enthalten ist, wird ein Zählstück in die Spardose der zugehörigen Kategorie eingeworfen. Wenn der gesamte Text durchgearbeitet ist, wird die Zahl der Zählstücke pro Spardose ausgezählt und es wird eine Statistik für diesen Text ermittelt, die u.a. folgende Informationen enthält, Anzahl der insgesamt codierten Worte, Anzahl der codierten Stellen für Kategorie 1, Anzahl der codierten Stellen für Kategorie 2 usw..

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