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Tweets analysieren

Die auf Codierungen basierende Analyse von Tweets kann an ihre Grenzen stoßen, wenn man zahlreiche Tausend Tweets analysieren möchte. Die Menge an Tweets ist dann einfach nicht mehr zu überblicken, einfache automatische Codierungen stoßen an ihre Grenzen und manuelle Codierungen scheiden per se aus. Es werden Analysefunktionen benötigt, die es erlauben die Übersicht über größere Datenmengen zu behalten und gezielte Vergleiche zwischen Autor*innen etc. durchzurühren.

Für diesen Zweck offeriert MAXQDA eine spezielle Analyseansicht für importierte Twitterdaten, mit dessen Hilfe sich Tweets nach zahlreichen Kriterien wie z.B. häufige Wörter, Hashtags, Autor*in, Länder oder Sentiment filtern lassen.

Voraussetzung: Projektdatei enthält Twitterdaten

Voraussetzung für die Nutzung der Funktionen zur Twitteranalyse ist, dass Sie bereits Twitterdaten in das MAXQDA-Projekt importiert haben. Importierte Twitterdaten können Sie in der „Liste der Dokumente“ an ihrem Twittersymbol erkennen. Twitterdaten, die mit der MAXQDA-Version 12 importiert wurden, können nicht für die im Folgenden beschriebene Analyse verwendet werden.

Twitter-Dokumente in der „Liste der Dokumente“

So starten Sie die Twitteranalyse:

  • Wählen Sie die Funktion Analyse > Twitter > Tweets analysieren.
  • Im erscheinenden Dialog wählen Sie alle Twitter-Dokumente aus, die Sie in die Analyse einbeziehen möchten.
  • Nach Klick auf Tweets analysieren erscheint folgende Analyseansicht.
Fenster für die Twitteranalyse

Beim Öffnen des Fensters werden alle ausgewählten Tweets absteigend nach Veröffentlichungsdatum in einer Tabelle gelistet. Die Tabelle ist folgendermaßen aufgebaut:

Die erste Spalte enthält das Profilbild, die zweite den Twitternamen und den Realnamen der Autorin bzw. des Autors. Beim ersten Öffnen des Fensters werden keine Profilbilder angezeigt, diese können Sie durch Klick auf das Symbol Profilbilder laden einblenden. Die Bilder werden im Hintergrund geladen und nach und nach angezeigt, während Sie mit der Analyse beginnen können. Bereits geladene Bilder werden nicht aktualisiert, auch wenn sie zwischenzeitlich von den Autor*innen verändert wurden. Einige Autor*innen haben kein Bild bei Twitter eingestellt.

Typ – gibt an, ob es sich um einen Tweet, einen Retweet oder eine Antwort handelt.

Tweet – enthält den Tweettext. Hashtags und erwähnte Accounts sind farbig hervorgehoben. Klicken Sie auf einen Link, um die verlinkte Seite im Internetbrowser Ihres Computers anzuzeigen.

Die weiteren Spalten enthalten folgende Informationen:

Retweets – gibt an, wie häufig der Tweet retweetet wurde. Diese Zahl ist also ein Indikator für die Popularität eines Tweets.

Likes – gibt die Anzahl an Likes für den Tweet an. Auch diese Zahl ist ein Indikator für die Popularität.

Follower – gibt an, wie viele Personen dem Autor bzw. der Autorin zum Zeitpunkt der Tweetveröffentlichung gefolgt sind. Diese Zahl ist ein Indikator für die Popularität einer Autorin bzw. eines Autors.

Tipp: Die Tabelle kann durch Klick auf die Spaltenüberschriften sortiert werden.

Tweets filtern

Mithilfe des Filterpanels an der linken Seite können Sie die Tweets nach zahlreichen Kriterien filtern. Durch Klick auf die Filterüberschrift, können Sie den jeweiligen Filterbereich ein- und ausklappen.

Die Zahl in Klammern hinter einem Filter gibt die Anzahl an Tweets an, die dem Filtereintrag entsprechen und bezieht sich immer auf die Gesamtzahl aller analysierten Tweets. Das heißt, sie bleibt konstant, auch wenn Sie mehrere Filter einschalten. Oben im Menütab wird die aktuelle Anzahl gelisteter Tweets angezeigt. 150 (2.000) bedeutet, dass derzeit 150 von insgesamt 2.000 Tweets angezeigt werden.

Hinweis: Innerhalb eines Filterbereichs gilt die ODER-Verknüpfung: Wenn Sie im Bereich „Typ“ ein Häkchen bei „Tweet“ und „Retweet“ setzen, werden Ihnen sowohl Tweets als auch Retweets angezeigt. Die einzelnen Filterbereiche werden mit UND verbunden: Wenn Sie ein Häkchen im Bereich „Typ“ bei „Retweet“ und ein Häkchen im Bereich „Häufigste Hashtags“ bei „#Berlin“ setzen, werden nur Retweets mit dem Hashtag #Berlin gelistet.

Diese Filterbereiche stehen Ihnen zur Verfügung:

Typ – enthält immer die drei Filteroptionen „Tweet“, „Retweet“ und „Antwort“

Sentiment – ermöglicht das Filtern nach der Stimmung (negativ, neutral, positiv), die in einem Tweet zum Ausdruck kommt. Der Bereich wird automatisch eingeblendet, sobald Sie durch Klick auf Sentiment-Analyse im Menütab die Sentiments der einzelnen Tweets bestimmt haben.

Häufigste Wörter – listet die häufigsten Wörter in absteigender Reihenfolge. Internetlinks und erwähnte Accounts werden ignoriert. Es werden grundsätzlich alle Wörter ausgefiltert, die aktuell in der Stoppliste für die Wortwolke enthalten sind.

Häufigste Hashtags – listet die häufigsten Hashtags in absteigender Reihenfolge.

Autoren nach Tweet-Anzahl – enthält eine Liste der aktivsten Autor*innen in absteigender Reihenfolge. Berücksichtigt werden nur die analysierten Tweets.

Autoren nach Followern – enthält eine Liste der Autor*innen mit der größten Reichweite in absteigender Reihenfolge. Berücksichtigt wird die Anzahl an Followern des neuesten Tweets.

Erwähnte Accounts – listet die am häufigsten erwähnten Accounts in absteigender Reihenfolge.

Sprachen – listet die am häufigsten verwendeten Sprachen in absteigender Reihenfolge. (Die Identifikation der Sprache erfolgt durch Twitter mithilfe automatischer Mechanismen).

Quelle – listet die am häufigsten verwendeten Geräte und Programme, von denen Tweets gesendet wurden, in absteigender Reihenfolge.

Wortwolken und Liste der Worthäufigkeiten erstellen

Für die aktuell gelisteten Tweettexte lassen sich Wortwolken mit den am häufigsten verwendeten Wörtern sowie eine Liste aller enthaltenen Wörter erstellen:

  1. Filtern Sie bei Bedarf die Tweets nach ausgewählten Kriterien.
  2. Fordern Sie durch Klick auf das Wortwolken-Symbol in der oberen Symbolleiste eine Wortwolke an.
  3. Wortwolke für Tweets
  4. Damit die Wortwolke nur relevante Wörter anzeigt, können Sie weniger interessante Wörter in eine Stopp-Liste mit auszuschließenden Wörtern transferieren. Dies geht am einfachsten, indem Sie auf das Icon Worthäufigkeiten im Menütab Start klicken, um die Liste aller vorkommenden Wörter anzuzeigen.
  5. Wörter aus der Worthäufigkeitsliste in die Stopp-Liste transferieren
  6. Die Worthäufigkeitsliste ist absteigend nach Häufigkeit sortiert. Um ein Wort in die Stopp-Liste zu transferieren, können Sie auf das grüne Symbol in der ersten Spalte doppeltklicken. Daraufhin wechselt das grüne Symbol zu einem Stopp-Symbol. Alternativ markieren Sie eine oder auch mehrere Zeilen mit der Maus und klicken dann das Symbol In die Stopp-Liste in der Symbolleiste an.
  7. Klicken Sie auf den kreisförmigen Pfeil in der Symbolleiste, um die Aktion Aktualisieren und Stopp-Liste anwenden auszuführen. Wortwolke und Worthäufigkeitsliste werden daraufhin unter Berücksichtigung der geänderten Stopp-Liste neu zusammengestellt.

Mithilfe der Filter für die Tweets können Sie beispielsweise Wortwolken für verschiedene Gruppen von Autor*innen miteinander erstellen und vergleichen.

Tipp: Sie können in MAXDictio, dem Zusatzmodul für wortbasierte Analysen, verschiedene Stopp-Liste verwalten und jederzeit Stopp-Wörter in die „Stoppliste für Wortwolke“ transferieren.

Häufigkeitsauswertungen und Diagramme

Für die aktuell gelisteten Tweets lassen sich Häufigkeitstabellen und Diagramme mit den Inhalten der Filterbereiche erstellen. Ergänzt werden Informationen über die Reichweite von Tweets (Follower) sowie die Uhrzeiten und Wochentage ihrer Veröffentlichung:

  1. Filtern Sie bei Bedarf die Tweets nach ausgewählten Kriterien.
  2. Fordern Sie durch Klick auf Statistiken im Menütab die Häufigkeitsauswertung an.
  3. Häufigkeitstabelle der häufigsten Sprachen
  4. Mithilfe der Pfeile am oberen Fensterrand können Sie zwischen den einzelnen Häufigkeitstabellen hin- und herschalten.
  5. Durch Klick auf das Diagramm-Symbol oben links wird die gerade angezeigte Tabelle als Balken-, Säulen oder Kreisdiagramm dargestellt. Hinweise zur Gestaltung und Anpassung von Diagrammen finden Sie im Abschnitt Häufigkeitstabellen und Diagramme für Subcodes.
Diagramm der häufigsten Sprachen

MAXQDA erzeugt in der Twitteranalyse die folgenden Diagramme mit zugehörigen Häufigkeitstabellen:

DiagrammBalken zeigenKategorien
WochentageAnzahl TweetsTage
UhrzeitAnzahl TweetsStunden
TypAnzahl TweetsTweet, Retweet, Antwort
Häufigste WörterAnzahl Tweets15 am häufigsten verwendete Wörter (Option für Unterscheidung von Groß-Kleinschreibung und Stoppliste der Wortwolke werden berücksichtigt)
Die Kategorie „Sonstige“ lässt sich zusätzlich anzeigen.
Häufigste Hashtags (Groß-/Kleinschreibung unterscheiden)Anzahl Tweets15 am häufigsten verwendete Hashtags

Die Kategorie „Sonstige“ lässt sich zusätzlich anzeigen.

Häufigste HashtagsAnzahl Tweets15 am häufigsten verwendete Hashtags

Die Kategorie „Sonstige“ lässt sich zusätzlich anzeigen.

Autoren nach Tweet-Anzahl (real names)
Autoren nach Tweet-Anzahl (Twitter names)
Anzahl Tweets15 Autor*innen mit den meisten Tweets

Die Kategorie „Sonstige“ lässt sich zusätzlich anzeigen.

Autoren nach FollowernAnzahl Follower15 Autor*innen mit den meisten Followern
Die Kategorie „Sonstige“ lässt sich zusätzlich anzeigen.
QuelleAnzahl Tweets15 häufigste Quellen
Die Kategorie „Sonstige“ lässt sich zusätzlich anzeigen.
RetweetsAnzahl Retweetsvorgegebene Kategorien von 0 bis 100+
LikesAnzahl Likesvorgegebene Kategorien von 0 bis 1.000+
FollowersAnzahl Followervorgegebene Kategorien von 0 bis 1.000.000+
Sentiment
(nur verfügbar nachdem im Tab Start die Funktion Sentiment-Analyse aufgerufen wurde
Anzahl der Sentiment-Einschätzungenvorgegebene Kategorien von "Negativ" über "Neutral" bis "Positiv"

Tweets exportieren

Die aktuelle Auflistung der Tweets kann mithilfe der üblichen Symbole im Menütab Start exportiert werden. Die Sortierung der Tabelle wird dabei übernommen.

Export – Erstellt eine Tabelle als Excel-Datei (XLSX-Format), Word-Datei (DOCX-Format), Webseite (HTML-Format) oder in anderen (weniger gebräuchlichen) Formaten.

Als Excel-Tabelle öffnen – Erstellt eine Excel-Tabelle und öffnet diese.

Als Word-Datei öffnen – Erstellt ein Word-Dokument und öffnet dieses.

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