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Einführung

Wer liest heute schon noch gerne Einführungstexte oder gar Handbücher? Der folgende Getting Started Guide fasst sich deshalb so kurz wie nur eben möglich. Er soll dich in die Lage versetzen, die Arbeit mit MAXQDA zu beginnen und eigene Erfahrungen machen zu können. Der Text soll dir quasi in den Sattel helfen, damit du dann fröhlich losreiten kannst und dich selbst im Programm umschauen kannst. Über Methoden zur Analyse sozialwissenschaftlicher Daten, über unterschiedliche Ansätze und Forschungsstile wird im Folgenden so gut wie nichts gesagt; darüber kann man sich an anderen Stellen informieren (Anregungen findest du in den Literaturhinweisen am Ende dieses Guides). Es gibt eine kaum überschaubare Vielzahl von qualitativen Methoden und vermutlich können die meisten mit MAXQDA erfolgreich umgesetzt werden. So verschieden die Ansätze auch sein mögen, so ist doch klar erkennbar, dass es eine Grundstruktur des Vorgehens gibt, die in vielen Ansätzen anzutreffen ist. Diese Grundstruktur von „Arbeitspaketen“ sieht in etwa wie in der nebenstehenden Abbildung aus.

Die Mehrzahl der qualitativen Analyseansätze arbeitet mit Kategorien. Diese können entweder direkt am Material erzeugt werden oder auf der Grundlage bestehender Theorien, angelehnt an die neues-te Forschungsliteratur oder an eigene Vorarbeiten ohne Anschauen des konkreten Materials sozusa-gen deduktiv bestimmt werden. Kategorien werden meistens auch als Codes, manchmal als Keywords oder als Schlagwörter bezeichnet; gleichgültig wie die Bezeichnung lautet, die Funktion für die Analyse ist im Prinzip immer die gleiche: Die Codes sollen das Datenmaterial organisieren und sys-tematisieren; häufig sollen sie auch die Daten auf den „theoretischen Punkt“ bringen, d.h. die Codes haben die Bedeutung analytischer Codes, ganz so, wie wenn wir in unserer Alltagskommunikation ei-ne Äußerung als „Ablenkungsmanöver“ bezeichnen. Diese Bezeichnung ist Resultat einer analyti-schen Verarbeitung, die über die Bestimmung des Themas der Äußerung hinausgeht. In MAXQDA wird die Bezeichnung Codes benutzt und deshalb wird hier im Folgenden immer von Codes gespro-chen. Das Codieren der Daten kann durchaus zeitaufwändig sein, aber keine Sorge: Man muss nicht codieren und man muss nicht notwendigerweise mit Codes arbeiten, wenn man seine Daten mit MAXQDA analysieren möchte. Eine QDA-Software kann auch „nur“ für die Organisation der Daten benutzt werden, man kann auch „nur“ nach Wörtern und Kombinationen von Wörtern suchen, sol-che „Treffer“ automatisch codieren und vieles andere mehr tun, ohne dass die Definition von Codes erforderlich ist.

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