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Die Idee hinter dem Summary-Grid

Bei der systematischen Analyse von Texten, aber auch von anderen Daten, geht es häufig darum, innerhalb eines strukturierenden Rahmens die Daten systematisch zu zergliedern und fokussiert auf einzelne Themen (Kategorien) zusammenzufassen.

Für die vorgefundenen Phänomene, für Gemeinsamkeiten und Differenzen zwischen verschiedenen Texten sucht man nach theoretischen Erklärungen. Dabei sind die eigenen Worte der Forschungsteilnehmenden sehr wichtig, aber andererseits besteht die Arbeit derjenigen, die die Texte analysieren, auch darin, sich von diesen „Original-Tönen“ zu entfernen und das Gesagte in eigenen Worten zu komprimieren, zu resümieren, zusammenzufassen, abstrakter zu formulieren und letzten Endes auch für die Rezipient*innen der Studie verständlich darzustellen. Bei dieser analytischen Arbeit soll die Verbindung zu den „Rohdaten“, also bspw. zu den Interviewtranskripten, Protokollen, Feldnotizen etc. ständig möglich sein. Für diesen Zweck steht in MAXQDA die Summary-Funktion zur Verfügung.

Die Summary-Funktion unterscheidet zwischen zwei Arbeitsphasen, für die jeweils eine eigene Arbeitsumgebung zur Verfügung steht:

Erstens die Phase der Summary-Erstellung und zweitens die Phase der Summary-Analyse und Summary-Präsentation. Für die zweite Phase stehen Ergebnistabellen (so genannten „Summary-Tabellen“), die auf den Summarys beruhen, sowie Summary-Matrizen zum Vergleich von Summarys für Einzelfälle und Gruppen zur Verfügung.

Die Summary-Funktionen sind in dem Menüband aufrufbar, und zwar im Tab Analyse:

Summary-Funktionen auf dem Tab „Analyse“

Voraussetzung für die Erstellung von Summarys ist, dass die auszuwertenden Texte bereits thematisch strukturiert sind, sei es durch einen Leitfaden und automatisch vorgenommene Codezuordnungen oder die Texte wurden bereits mit einem Kategoriensystem codiert. Es gibt also bereits eine Struktur Texte * Codes, die sich bspw. mit Hilfe des Code-Matrix-Browsers darstellen lässt.

Die Summary Ebene stellt man sich am besten als thematisches Gitter (Grid) vor, d.h. als eine Matrix Dokumente * Kategorien (Codes). In MAXQDA existiert eine solche Matrix in Form des Code-Matrix-Browsers (CMB), in dem die Texte in den Spalten und die Kategorien in den Zeilen dargestellt werden.

Das Summary-Grid ist eine zweite Ebene, die für jeden Knoten des CMB eine von den Forschenden geschriebene Zusammenfassung enthält. Die Zusammenfassungen werden neu geschrieben und können später auch editiert, d.h. ergänzt oder verändert werden. Ihre eigentliche Bestimmung ist es, in späteren Analysephasen in Form von Übersichtstabellen angezeigt zu werden. Jedes Summary bleibt durch das Gitter mit den ursprünglichen Textstellen der Rohdaten verbunden.

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