Mixed-Methods-Analysen durchführen

Dokumentvariablen definieren

Eine der wichtigsten Eigenschaften von MAXQDA ist die Unterstützung von Mixed-Methods-Ansätzen, bei denen qualitative und quantitative Daten verknüpft werden. Für jedes Dokument in der Liste der Dokumente kann ein Datensatz von Attributen, d.h. Variablen im Sinne von Statistikprogrammen, verwaltet werden. Zum Beispiel kannst du persönliche Daten und Rahmeninformationen zu einem Interview in Form von Variablen bzw. Variablenwerten festhalten und für Mixed-Methods-Analysen nutzen. Im Tab „Variablen“ findest du die Option Liste der Dokumentvariablen. Dies öffnet folgendes Fenster.

Liste der Dokumentvariablen

Beim ersten Öffnen wirst du feststellen, dass bereits mehrere Variablen ohne dein Zutun definiert sind, dies sind die sogenannten „Systemvariablen“, deren Werte von MAXQDA automatisch bestimmt werden und die nicht verändert werden können. Nach Klick auf das Icon Neue Variable kannst du eine weitere erste Variable definieren. In der Regel definiert man Variablen des Typs „Text“ (wie bei einer Variablen „Berufsbezeichnung“ die Angaben „Lehrer_in“ oder „Student_in“) oder „Ganzzahl“ (das sind ganze Zahlen wie etwa bei der Variable „Anzahl der Kinder“). Es können jederzeit neue Variablen definiert werden.

Variablenwerte eingeben

Um nun Werte für die Dokumentvariablen eingeben zu können, musst du in der Symbolleiste oben im Fenster Liste der Dokumentvariablen in den Dateneditor umschalten.

Dateneditor

Die Datentabelle der Dokumentvariablen kann im Excel- oder SPSS-Format exportiert werden, sodass du mit Statistikprogrammen wie SPSS oder Stata weiterarbeiten und statistische Analysen durchführen kannst.

Codehäufigkeiten in Variable umwandeln

Die Häufigkeit, mit der ein bestimmter Code den verschiedenen Dokumenten zugeordnet ist, kann in eine Variable transformiert werden, welche dann den Namen des Codes erhält. Klicke den gewünschten Code mit der rechten Maustaste an und wähle im Kontextmenü Code in Dokumentvariable transformieren. Hier wurde der Code „Verbesserungsvorschläge“ umgewandelt.

Code in Dokumentvariable transformieren

Dokumentvariablen in der Analyse

Quantitative und qualitative Daten können auf vielfältige Weise miteinander verbunden werden. Die einfachste Art der Verbindung besteht darin, die Dokumentvariablen als Selektionskriterien bei der Segmentsuche zu nutzen. So lassen sich beispielsweise Vergleiche nach soziodemographischen Merkmalen vornehmen („Was haben die älteren Befragten mit geringem Vorwissen zum Thema XY gesagt?“ oder „Welche Verbesserungsvorschläge zur Lehrveranstaltung haben Personen mit Kindern, welche ohne Kinder geäußert?“). Die entsprechenden Selektionen kann man mit der Funktion Aktiviere Dokumente via Variablen im Tab „Mixed Methods“ vornehmen.

Im Dialogfeld suchst du links die Variable aus (hier „Vorwissen“), klickst anschließen auf den Pfeil in der Mitte des Fensters und wählst rechts den entsprechenden Variablenwert (hier „niedrig“). Sobald du auf Aktivieren klickst, wird die entsprechende logische Bedingung evaluiert und die Befragten mit niedrigem Vorwissen werden in der Liste der Dokumente aktiviert.

Aktivieren via Variablen

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