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Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

16 Nov 2017, 15:03

Hallo, liebes Unterstützer-Team,
danke vorweg für alle Hilfe!

Das Thema meiner BA-Arbeit (50 Seiten ohne Anhang) ist eine "QIA ausgewählter Kinderlieder von XY unter Einbeziehung entwicklungspsychologischer und kindertheologischer Erkenntnisse".
Ich möchte nach Kuckartz arbeiten, die Gliederung ist wie folgt vorgesehen:

[b:mfr15dks]1. Einleitung (6 S.)[/b:mfr15dks]
1.1. Motivation und Zielsetzung (1 S.)
1.2. Fragestellung und Methodik (1 S.)
1.3. Begriffsklärung Kindertheologie (1/2 S.)
1.4. Abgrenzung (1/2 S.)
1.5. XY und seine Zeit (3 S.)
1.5.1. Biografie und Lebenswerk (1 S.)
1.5.2. Motivation und Theologie (1/2 S.)
1.5.3. Zielgruppenanalyse (1/2 S.)
1.5.4. Pädagogischer Kontext der 70er (1/2 S.)
1.5.5. Fazit (1/2 S.)
[b:mfr15dks]2. Glaubensentwicklung im Kindesalter (10 S.)[/b:mfr15dks]
2.1. Entwicklungspsychologische Perspektive (3 S.)
2.2. Kindertheologische Perspektive (3 S.)
2.3. Religionspädagogische Konsequenzen (3 S.)
2.4. Fazit (1 S.)
[b:mfr15dks]3. Qualitative Inhaltsanalyse (26 S.)[/b:mfr15dks]
3.1. Methode
3.2. Vorgehen
3.3. Analyse
3.4. Darstellung der Ergebnisse
[b:mfr15dks]4. Deutung der Ergebnisse (6 S.)[/b:mfr15dks]
4.1. Entwicklungspsychologische Bewertung (2 S.)
4.2. Kindertheologische Bewertung (2 S,)
4.3. Religionspädagogische Konsequenzen (2 S.)
[b:mfr15dks]5. Zusammenfassung und Empfehlungen für die Praxis (2 S.)[/b:mfr15dks]
5.1. Zusammenfassung (1 S.)
5.2. Empfehlungen für die Praxis (1 S.)

[b:mfr15dks]Meine Frage:[/b:mfr15dks] Ist ein Seitenumfang von 26 Seiten für die QIA angemessen? Wie stelle ich die QIA nun sinnvoll dar?
Habe 11 Lieder analysiert, deduktiv und induktiv Codings erstellt, ahne wegen thematischer Verdichtungen interessante Ergebnisse und könnte nun damit hin und her arbeiten... Bei der Vielfalt der Möglichkeiten und Visualisierungen ist mir ist aber noch nicht ganz klar, wie ich es nun verschriftliche - dachte, unter 3.3. die Phasen 1-6 (inhaltlich strukturierende IA nach Kuckartz) darzustellen, unter 3.4 die Phase 7 - wäre dies ein guter Weg? Und welchen Seitenumfang sollten diese sieben Phasen zueinander haben, welche kann ich kurz abhandeln, welche muss ausführlich sein. Wo ist beschreibender Text, wo Visualisierung nötig, was genau gehört in die Arbeit selbst, was in den Anhang? Irgendwie sehe ich grad den Wald vor lauter Bäumen nicht....

Vielen Dank für ein Feedback und liebe Grüße!

Version: MAXQDA 12
System: Mac OS High Sierra
cosmea
 
Beiträge: 13
Registriert: 16 Nov 2017, 14:25

Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

21 Nov 2017, 12:28

Hm, meine Frage oben scheint überladen oder gar unqualifiziert :| ...? kann mir vllt jemand einen kleinen Tipp oder Denkanstoß geben? Das wäre mir eine Hilfe, schon im Voraus Danke!
cosmea
 
Beiträge: 13
Registriert: 16 Nov 2017, 14:25

Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

25 Nov 2017, 18:05

Hallo 'cosmea',

mich hat tatsächlich zunächst vom Antworten abgehalten, dass ich dachte, ich könnte die Fragen zwar in 5-10 Minuten am Telefon erörtern, aber bräuchte lange, um ohne weitere Informationen zum Projekt differenziert, schriftlich darauf einzugehen. Dein Nachhaken hat mich aber animiert und ich habe einen relativ kurzen Weg gefunden.

Ich empfehle eine leichte Abwandlung der Abschnitte und Unterabschnitte:

3. Qualitative Inhaltsanalyse (26 S.)
3.1. Methode (ca. 5-6 Seiten)
3.1.1. Untersuchungsdesign
3.1.2. Sampling
3.1.3. Qualitative Inhaltsanalyse
3.1.4. Gütekriterien & Selbstreflexion
3.2. Ergebnisse (ca. 19-20 Seiten)
3.2.1. …
3.2.2. …


Die beiden Abschnitte Methode und Ergebnisse werden auch oft als zwei einzelne Kapitel dargestellt. Deine Version ist aber ebenso verbreitet. So oder so ist die Aufteilung der Seiten auf zwei Aspekte des Kapitels wichtig: Die Begründung und Beschreibung der Methode und ihrer Umsetzung einerseits und die deskriptive Darstellung der damit erlangten Ergebnisse andererseits.

Die Verteilung von 5-6 Seiten auf die Methode und 19-20 Seiten auf die Ergebnisse (s.o.) ist eine gute Orientierung und steht auch im Verhältnis zu den 6 Seiten, die du für die Deutung angesetzt hast. Das entspricht der Verteilung in Empfehlungen. Letztendlich solltest du dich aber weniger an prozentualen Vorgaben in Mustern orientieren, sondern mehr an dem, was dir bei deiner konkreten Arbeit den Inhalten der einzelnen Kapitel und Abschnitte angemessen erscheint. Verhältnismäßigkeit ist hier das Stichwort.

Im Abschnitt „Methode“ begründest und beschreibst du das Vorgehen der Untersuchung. In deiner Untersuchung werden dort im Idealfall diese Fragen beantwortet:

3.1.1.: Warum hast du ein qualitatives Design gewählt?
3.1.2.: Nach welchen Kriterien wurden die Fälle ausgewählt? Warum hast du gerade diese Kriterien gewählt?
3.1.3.: Warum hast du die Qualitative Inhaltsanalyse und dann genauer, warum hast du die inhaltlich strukturierende QIA gewählt? Wie hast du diese, speziell die Schritte des Codierens und Auswertens, konkret umgesetzt? Wo bist du bewusst von den Empfehlungen der Methode abgewichen und wieso?
3.1.4.: Wie wurde versucht die Güte zu sichern und wo gelang dies nicht. (Hinweise: Selbstkritik wird in der Begutachtung oft eher positiv als negativ bewertet. Eine tiefe Reflexion von Gütekriterien wird auf BA-Niveau nicht erwartet. Die Selbstreflexion in Hinblick auf die empirische Untersuchung können auch in die allgemeine Reflexion ins Fazit verlagert werden.)

Im Abschnitt „Ergebnisse“ werden die Textbausteine zusammengefügt, die sich aus der Auswertung, also Phase 7 ergeben, die in Abb. 19 auf S. 118 in 6 Phasen ausdifferenziert wird. Die oben angedeuteten Unterabschnitte sind i.d.R. thematischer Natur.

unter 3.3. die Phasen 1-6 (inhaltlich strukturierende IA nach Kuckartz) darzustellen, unter 3.4 die Phase 7

In Hinblick auf diese Frage zusammengefasst:
Nein, die Trennung der Phasen in Abschnitte macht m.E. keinen Sinn. Zunächst wird das methodische Vorgehen der Untersuchung beschrieben. Dann werden die gesamten, damit erlangten Ergebnisse beschrieben.
Zuletzt geändert von A.Morgenstern-E am 08 Dez 2017, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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A.Morgenstern-E
 
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

27 Nov 2017, 10:56

Hallo lieber Herr Morgenstern-E.,

herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort, die mir nun eine deutliche Richtung aufzeigt, mit der ich gut weiterarbeiten kann!
Verstehe ich richtig, dass die Phasen 1-6 (der inhalt. strukt. IA nach Kuckartz / Abb. 16, S.100) kurz als eine Art "Raster für die Vorgehensweise" unter 3.1.3 der von Ihnen vorgeschlagenen Gliederung dargestellt werden könnten, Phase 7 dann ergiebig in 3.2?
Dies würde mir auch erklären, dass die in Phase 4 und 5 evtl. anfallenden Visualisierungen (SmartReport Summarys,Grid Tabellen, Codelisten, ...) wahrscheinlich automatisch "wegen Platzmangel" ihren Platz im Anhang finden würden; Textretrievals, Kreuztabellen etc. hingegen in 3.2 direkt eingefügt werden könnten....?

Ein großes Danke nochmal für Ihre Weiterhilfe!


Mit freundlichen Grüßen
cosmea
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

27 Nov 2017, 16:07

Hallo cosmea!

Verstehe ich richtig, dass die Phasen 1-6 (der inhalt. strukt. IA nach Kuckartz / Abb. 16, S.100) kurz als eine Art "Raster für die Vorgehensweise" unter 3.1.3 der von Ihnen vorgeschlagenen Gliederung dargestellt werden könnten, Phase 7 dann ergiebig in 3.2?

Fast. Wie du in allen Phasen der Qualitativen Inhaltsanalyse, auch Phase 7 und deren Sub-Phasen, vorgegangen bist, beschreibst du unter Methode (3.1.3.). Die aus Phase 7 generierten Ergebnisse stellst du deskriptiv unter 3.2. dar.

Dies würde mir auch erklären, dass die in Phase 4 und 5 evtl. anfallenden Visualisierungen (SmartReport Summarys,Grid Tabellen, Codelisten, ...) wahrscheinlich automatisch "wegen Platzmangel" ihren Platz im Anhang finden würden

Die Bezeichnung Export oder Report wäre passender, obwohl der Begriff Visualisierung auch nicht falsch ist. Ja, es es ist korrekt, dass diese Dateien in den Anhang bzw. die Anlage gehören. Denn dabei handelt es sich nicht um Ergebnisse, sondern um deine Hilfsmittel und Zwischenschritte, die du offen legst (Stichwort Güte). Ich empfehle übrigens mit der Erstgutachterin eine digitale Anlage (CD oder USB-Stick) als Alternative zum Druck zu vereinbaren. Das spart dir Kosten und ermöglicht der Gutachterin einfacheren Zugang zu noch mehr Informationen.

Textretrievals, Kreuztabellen etc. hingegen in 3.2 direkt eingefügt werden könnten....?

Das Retrieval selbst nicht, sondern die Verschriftlichung der Ergebnisse, die du mit Retrievals und/oder Summarys, aber auch mit anderen Funktionen bzw. durch andere Analyseschritte herausgearbeitet hast. Eventuell bieten sich die Statistik für Subcodes und Funktionen aus dem Visual Tools Menü an, um etwas Farbe in die Ergebnisse zu bringen. Das hängt vom konkreten Projekt ab.

Liebe Grüße
Andre

ps.: Du und Andre genügt als Anrede.
Zuletzt geändert von A.Morgenstern-E am 08 Dez 2017, 12:00, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

07 Dez 2017, 17:44

Lieber Alex,

hm, vielmals Danke für Deine Antworten. Aber irgendwie sind sie neuerdings hier verschwunden, zumindest seh ich sie nicht mehr? :?
cosmea
 
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

08 Dez 2017, 12:00

Komisch. Bei mir wurden die Beiträge auch nicht angezeigt. Ich konnte sie aber über "Bearbeiten" wiederherstellen.
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

08 Dez 2017, 13:29

Hallo Alex,
super, vielen Dank!
Gibt es vllt eine Musterarbeit ähnlichen Umfangs, die du empfehlen kannst?
cosmea
 
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

08 Dez 2017, 18:56

Nein, leider nicht mit diesem Umfang. Ich kann dir eine Masterarbeit mailen. Schreibe mir dafür bitte eine Mail an info@methoden-coaching.de.

ps.: Ich heiße Andre :)
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

09 Dez 2017, 17:49

Hallo Andre,

ich habe einige thematische Hauptcodes gebildet (Thema Freude, Thema Gehorsam , u.a., mit thematischen Untercodes) und möchte nun zusätzlich untersuchen, wie diese sprachlich kommuniziert werden, d.h- welche Satzarten (Imperative, Konditionalsätze, Fragesätze...), welche Adjektive/Verben usw. gebraucht werden. Ich vermute da interessante Zusammenhänge, bin mir aber nun unsicher: Sollte diese sprachlich/grammatikalische Analyse einen weiteren Hauptcode bilden oder soll ich sie jeweils an die thematischen Hauptcodes als Unterkategorie dranhängen? Und ist eine solche sprachlich/grammatische Untersuchung überhaupt in einer inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse passend?

Je tiefer ich einsteige, desto interessanter wird es :D ...
Lieben Gruß Cosmea
cosmea
 
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

10 Dez 2017, 15:06

"Sollte diese sprachlich/grammatikalische Analyse einen weiteren Hauptcode bilden oder soll ich sie jeweils an die thematischen Hauptcodes als Unterkategorie dranhängen?"

> Beides ist möglich. Ich würde jedoch einen weiteren Hauptcode mit Subcodes bilden und dann mit 'Code-Relations-Browser' und 'Komplexe Coding-Suche' die Überschneidungen von thematischen/inhaltlichen und linguistischen/formalen Codes untersuchen.

"Und ist eine solche sprachlich/grammatische Untersuchung überhaupt in einer inhaltlich-strukturierenden Inhaltsanalyse passend?"

> Das ist machbar. Aber genaugenommen kombinierst du dann eine inhaltliche- mit einer formal-strukturierenden Qualitativen Inhaltsanalyse. So solltest du es auch im Methodenteil nennen. Für die formale Strukturierung musst du dich nicht einlesen. Das Vorgehen ist ähnlich wie bei der inhaltlichen Strukturierung. Nur stehen diesmal nicht Themen, sondern formale Aspekte im Zentrum.
Vgl. Kapitel 2.3. in diesem Aufsatz von Schreier: http://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/view/2043/3635
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Re: Seitenumfang und Darstellung der QIA bei 50 Seiten

02 Feb 2018, 01:36

Vielen dank, habe nun beides kombiniert - mit dem neuen Ergebnis, dass die Texte viele versteckte Handlungsanweisungen enthalten, die durch die formalen Aspekte unterstützt werden. Möchte wegen der vielen "Appelle" nun kurz (2 S.) auf die 4 Kommunikationsebenen (Schulz v Thun) Bezug nehmen und bin mir unsicher, ob dies noch in den Teil "Darstellung der Ergebnisse" gehört oder in den nachfolgenden Teil "Deutung der Ergebnisse"/Diskussion....
Ebenso weiss ich nicht, wohin genau mit der Wortstudie zur Schlüsselkategorie ("Freude").... Ergebnisteil oder Diskussionsteil?
Vielen Dank für Ihre Weiterhilfe!

Mit freundliche Grüßen - Cosmea
cosmea
 
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