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Verbindung/Verknüpfung von Codes/Kategorien

07 Nov 2017, 17:07

Schönen guten Tag,
Ich arbeite innerhalb eines Forschungsprojektes zum Thema Gesundheit und Cannabis. Wir erforschen, welche Potentiale und Konflikte bei dem Versuch entstehen, Cannabis auf gesundheitsorientierte Weise in den Alltag zu integrieren.

Wenn wir bspw in den Interviews eine unerwünschte Wirkung entdecken, wie z.B. “Husten” oder “Übelkeit”, dann würden wir gerne dazugehöroge Lösungs-Strategien unserer Interviewteilnehmer codieren.
Es kann aber sein, dass jemand am Anfang des Interviews von dem Problem Müdigkeit erzählt und ihm erst am Ende des Interviews einfällt, wie er das Problem gelöst hat. Es gibt dann also keine Überschneidungen und auch keine Nähe der beiden Codings zueinander.. Die Code Relation Funktion des “Komplexen Codierens” wäre also nicht unbedingt optimal. Ich hatte diese Schwierigkeit schon einmal bei einer MAXQDA Weiterbildung die ich 2010 oder so besucht hatte beschrieben und damals gab es auch noch keine eindeutige Lösung.

Was meinem Wunsch am nächsten kommt ist die Funktion der "Code Verknüpfung" für Memos. Aber da kann ich eben nur Memos mit Codes verknüpfen und nicht Codes mit Codes. So dass man sich dann am Ende einfach die Verknüpfungen anzeigen lassen kann.
Wenn ich jedem "Problem"-Code ein Memo zuordne und dann in dem Memo den Problem Code mit einem Strategie Code verknüpfe, dann hätte ich so etwas ähnliches wie ich suche. Nur könnte man sich da halt auch nicht wirklich komfortabel die Verbindungen anschauen, müsste jedes Memo so benennen wie den Code, und auch die Codings extrahieren wäre nicht so einfach.


Also mich würde wirklich interessieren, ob ich da einfach einen Denkfehler habe oder ob es diese Funktion tatsächlich bis heute nicht gibt. Was für mich nur schwer nachvollziehbar wäre, denn es müsste doch eigentlich zu den Basics gehören, dass man einen Code mit einem anderen Code verknüpfen kann. Wenn das sogar für Memos funktioniert...

Man kann natürlich unter jede “Problem-Kategorie” (rot) dann eine entsprechende Strategie als Sub-Code (z.B. in einer anderen Farbe/z.B. türkis, siehe Bild) setzen, das ware aber recht aufwändig und wenn für verschiedene Konflikte die selbe Strategie verwendet wird, müsste man immer wieder den selben Code an unterschiedlichsten Stellen im Codesystem einfügen. Es wäre mir schon viel lieber, wenn wir Probleme (rot) und Strategien (türkis) als zwei getrennte Codesysteme hätten und die sich nicht vermischen würden...

Ich hoffe ich konnte meine Schwierigkeit verständlich ausdrücken. Im Anhang habe ich ein Bild gemacht, das die momentane Lösung (Strategien als farblich/türkis markierte Sub-Codes) darstellt.

Vielen Dank schonmal und viele Grüße
Simon Schmid

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Simon S.
 
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Re: Verbindung/Verknüpfung von Codes/Kategorien

07 Nov 2017, 19:14

Hallo Simon,

ich verstehe das Problem nicht. In deinem Beispiel würde der Hauptcode am Anfang des Interviews angebracht werden, wo das Problem Müdigkeit auftaucht. Der Subcode der entsprechenden Strategie würde am Ende angebracht werden, wo ihm die Lösung einfällt. Die Zuordnung von Strategien zu Problemen läuft über die Hierarchie im Codesystem, wo Strategien als Subcodes von Problemen angelegt wurden. Wieso müssen sich Problem und Strategie durch eine Überschneidungs- oder Nähenanalyse finden lassen, wenn du sie über das Codesystem finden kannst?

Schöne Grüße
Andre
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Re: Verbindung/Verknüpfung von Codes/Kategorien

08 Nov 2017, 17:53

Hallo Andre,
richtig, das ist auch nicht das Problem. Denn Strategien als Subcodes von Problemen würde ja funktionieren.
Ich hatte ienfach die Hoffnung, dass ich sowohl Probleme als auch Strategien in zwei getrennten Codesystemen anlegen kann und sie "manuell" verbinden. Das wäre komfortabler für den Codierprozess,.
Um ein sehr einfaches Beispiel zu nehmen. Du kannst z.B. auf viele "Probleme" mit der Strategie einer Konsumverringerung oder Erhöhung reagieren. Dann müsste ich eben bei jeder problematischen Wirkung einen Subcode "Konsumverringerung" vergeben. Und dann hätte ich nachher bei zig Problemen (und auch erwünschten Wirkungen, die erheben wir ja auch) eine Unterkategorie "Konsumreduktion". Und die Reaktionen von Konsumenten sind komplex. Konsumreduktion ist nur eine kleine einfache Strategie auf der Konsumebene.
Sonst hätte ich halt ein eigenes Strategiensystem mit der einer einzigen Kategorie Konsumreduktion in die ich alle Codings einfügen könnte und eine Verknüpfung zu dem jeweiligen Problem definieren könnte.
Schwer zu beschreiben. Ich werde mir das nochmal genau durch den Kopf gehen lassen und hoffe dass ich noch eine praktikable Lösung finden werde.
Beste Grüße
Simon
Simon S.
 
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Re: Verbindung/Verknüpfung von Codes/Kategorien

08 Nov 2017, 17:55

P.S. Das war übrigens was mir der Support geantwortet hat. Vielleich thilft es ja dem ein oder anderen weiter, der einmal vor ähnlichen Fragestellung steht wie ich:

"Guten Tag Herr Schmid,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Ihren Lösungsansatz - die Stategien als Sub(sub)codes der auftretenden Probleme - würde ich auch verfolgen. Mir fällt es auch gerade schwer nachvollziehen, warum mit einem Codesystem mit bislang zwei Subcodeebenen schwer umzugehen sein sollte.

Sie schreiben "denn es müsste doch eigentlich zu den Basics gehören, dass man einen Code mit einem anderen Code verknüpfen kann. Wenn das sogar für Memos funktioniert..." .
Der Memoinhalt wird von Ihnen frei gewählt; er erhält Ihre eigenenen Gedanken/ eine Interpretation. Bei Codes handelt es sich im Prinzip um Schubladen, die alle mit diesem Code belegten Textsegmente enthalten. Zusammenhänge zwischen Codes bestehen nur dort, wo tatsächliche eine Nähe im Text vorhanden ist. Andernfalls muss zunächst recodiert werden, bzw. das Codesystem entsprechend umstrukturiert werden. Wenn Sie bestimmte - sich nicht überschneidende - Codings zu bestimmten Codekombinationen zusammenbringen oder "verknüpfen" möchten, gibt es dafür schon jetzt drei Möglichkeiten:

a. Aktivieren der entsprechenden Codings und Recodieren zu einem neuen Code, oder
b. Bildung von Code-Sets von bestimmten wiederkehrenden Codekombinationen,
c. Laden und Speichern von Aktivierungen bestimmter Codes (die umständlichste Variante).

Mit freundlichen Grüßen vom MAXQDA-Online-Support

[Name anonymisiert]"
Simon S.
 
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Re: Verbindung/Verknüpfung von Codes/Kategorien

09 Nov 2017, 15:07

Hallo Simon,

wie du schon weißt, eine Code-Code-Verknüpfung gibt es im Codesystem nur über Code-Sets. Aber wäre in deinem Fall nicht sowieso wichtiger, bestimmte Codings eines Codes mit denen eines anderen Codes zu verbinden? Sonst könntest du doch tatsächlich für jede Problem-Lösung-Kombination ein Code-Set anlegen.

Außerdem könntest du Code-Memos oder MAXMaps nutzen, um die Verbindung von Problemen und Lösungen als Text oder Grafik festzuhalten. Das hat zwar keine Auswirkung auf die Analysefunktionen, aber dann hast du die Bezüge zumindest dokumentiert. Z.B. könntest du in der Code-Definition, also im Code-Memo einer Lösung notieren, für welche Probleme diese gilt - und anders herum. Oder du könntest eine Map erzeugen, in der du Probleme und Lösungen gegenüberstellst und verknüpfst.

Ich verstehe aber noch nicht, wieso du nicht mit Überschneidungsanalysen (Code-Relations-Browser und dessen Segment-Matrix, MAXMaps Code-Co-Occurrence Model, Komplexe Coding-Suche) arbeitest. Denn das wäre das beste Vorgehen: Die fehlende Überschneidung/Nähe (dein beschriebenes Problem) könntest du doch erzeugen, indem du doppelt bzw. mehrfach codierst. Wird am Anfang über ein Problem, am Ende über dessen Lösung gesprochen, wird die Textpassage über die Lösung mit dem entsprechenden Lösungs- und Problem-Subcode codiert. Wird eine Lösung auf mehrere Probleme bezogen, wird die Passage mit einem Lösungs- und diversen Problem-Subcodes versehen. Somit müssten die Lösungen nicht als Subcodes der Problem-Hauptcodes angelegt werden. Du könntest einen Probleme-Hauptcode mit den einzelnen Problem-Subcodes erstellen. Ebenso erstellst du einen Lösungen-Hauptcode mit den konkreten Lösungs-Subcodes.

Somit haste du die perfekten Analysemöglichkeiten: Visualisiere mit dem Code-Relations-Browser (bei aktivierten Problem- und Lösungs-Codes) oder MAXMaps Code-Co-Occurrence Model die Häufigkeit der Kombinationen von Problemen und Lösungen. Klicke im Code-Relations-Browser auf die Schnittpunkte oder auf das Symbol Segment-Matrix bzw. nutze die Komplexe Coding-Suche, um die gewünschten Codings zu sichten.

So wie ich dein Projekt verstehe (du willst Probleme und Lösungen einander zuordnen und die entsprechenden Kombinationen analysieren), wäre dies das normale Vorgehen. Aber da du schon lange MAXQDA nutzt und die Überschneidungsanalysen kennst, muss die Beschreibung für dich banal wirken. Das bedeutet, ich hätte noch immer nicht völlig verstanden, welche Absicht du mit der Verknüpfung im analytischen Vorgehen verfolgst.

Schöne Grüße
Andre
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